Während weibliche Wirbeltiere nämlich nur über einen schon bei der Geburt angelegten und daher begrenzten Vorrat an Eizellen verfügen, werden die Spermien der Männchen bei Bedarf ständig neu produziert. Und weil die Erzeugung der winzigen Samenzellen viel weniger Aufwand macht als die der vergleichsweise riesigen Eizellen, müssen die Männchen auch nicht mit ihnen haushalten, sondern können es sich leisten, weitgehend wahllos zu kopulieren. Was an diesen Grundannahmen der Verhaltensbiologie Wie Haben Frösche Sex dran ist, untersuchen Attila Hettyey und Herbert Hoi vom Konrad- Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der ÖAW in Wien derzeit im Rahmen eines FWF-Projektes anhand der Erdkröte. Erdkrötenweibchen geben innerhalb weniger Stunden alle ihre — mehrere tausend — Eier in Form mehrere Meter langer Schnüre ins Wasser ab. Nach dem Laichen verlassen die Weibchen sehr bald das Gewässer, die Männchen jedoch können sich danach noch Wie Haben Frösche Sex anderen Krötendamen verpaaren. Ob das eine gute Idee ist, ist eine andere Frage. Hettyey und Hoi setzten durchschnittlich gebaute Krötenmännchen also keine Riesen und keine Zwerge verschiedenen Szenarien aus: Eine Gruppe wurde "frisch aus dem Freiland" untersucht, eine wurde zwölf Tage lang unverpaart gehalten und zwei weitere erhielten dreimal hintereinander Zugang zu paarungsbereiten Weibchen. In jedem Fall wurden danach die Hoden der beteiligten Männchen auf ihren Spermagehalt untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Weibchen gut daran täten, die Erste zu sein: Die Hoden von Männchen, die Sex gehabt hatten, enthielten nur rund halb so viele Spermien wie die unverbrauchter Krötenmänner. Bei dessen Gewinnung zeigten sie sich erfinderisch: Sie statteten die Männchen zu diesem Zweck mit handelsüblichen Kondomen aus, in die allerdings zwei Löcher geschnitten wurden. Da hinein kamen die Hinterbeine, dann wurde das Kondom über den Unterkörper der Tiere hoch gerollt und mit einem Faden festgebunden. Ergebnis: Das Ejakulat ist bei der zweiten Kopulation deutlich kleiner als bei der ersten. Und die Befruchtungsrate, um die es ja letzten Endes geht, nimmt zwischen zweiter und dritter Paarung deutlich ab. Gleichzeitig konnten die Wissenschaftler nach der zweiten Paarung ein deutliches Nachlassen des sexuellen Interesses bei Männchen bemerken, die von Anfang an nicht besonders fit waren. All das legt den Schluss nahe, dass Erdkröten die kurze Paarungszeit mit vorproduzierten Spermien bestreiten und währenddessen keine neuen Geschlechtsprodukte nachschieben. Das würde bedeuten, dass die Qualität eines Partners stark von seiner körperlichen Verfassung zu Beginn der Paarungszeit abhängt. Nächste Schritte sollen klären, wie die Weibchen auf diese Vorgaben reagieren. Können sie zum Beispiel zwischen "frischen" und "schlappen" Männchen unterscheiden und die besseren als Paarungspartner auswählen? Eine wichtige Frage dabei ist, ob Weibchen überhaupt Paarungen mit unerwünschten Männchen vermeiden können. Als extrem unattraktiv müssen Männchen angesehen werden, mit denen eine erfolgreiche Nachkommenschaft nicht möglich ist, etwa wenn es sich um Angehörige einer nahe verwandten, aber eben doch anderen Art handelt. Solche falschen Paarungen, aus denen keine lebensfähigen Jungen entstehen, gibt es häufig zwischen dem im selben Lebensraum vorkommenden Gras- und Springfrosch. Die Froschfrauen haben keine Chance, sie einfach wieder abzuschütteln. Dabei steht für sie ihre komplette Jahresbrut auf dem Spiel. Was also tun? Eine Möglichkeit wäre, sich in der Nähe von arteigenen Männchen besonders auffällig zu verhalten, um sie so zu bewegen, den Eindringling von dem Weibchen herunterzujagen. Wie Hettyey und Hoi Wie Haben Frösche Sex, sind Männchen zwar bereit, sich ritterlich zu verhalten — nur sind sie nicht allzu erfolgreich darin. Stattdessen wenden die Weibchen einen Trick an: Wenn sie den falschen Mann auf dem Rücken tragen, verzögern sie die Eiablage. Während sie das Männchen oft tagelang umherschleppen, kann es schon vorkommen, dass dieses verdrängt wird. Hilft das auch nichts, legen sie einen kleinen Teil ihrer Eier ab, wonach die Männchen sie gewöhnlich verlassen. Damit hat das Weibchen die Chance, einen ordentlichen Vater für seine verbleibenden Kinder zu finden. Zumindest einen, der derselben Art angehört. Das Projekt läuft noch bis Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen siehe ausführliche Forenregelnzu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m. Wissenschaft Forschung Spezial. Verhaltensbiologen des Konrad-Lorenz-Instituts haben Erdkröten beim Sex zugeschaut. Tricksende Weibchen Die Froschfrauen haben keine Chance, sie einfach wieder abzuschütteln.
Sex, Laich und Amphibien
Evolution: Indische Darwin-Frösche haben einzigartiges Sexleben - Spektrum der Wissenschaft Die Weibchen haben gegen dieses übergriffige Verhalten eine interessante Strategie. Die Amphibien haben nämlich eine ganze Reihe an Abwehrmuster entwickelt, die sie vor einem ungewollten Sexualkontakt mit dem ein oder anderen. Männliche Grasfrösche gehen bei der Paarung aggressiv vor. Biologie: Frösche – Maßloser Sex gegen die Ausrottung - WELTWährend weibliche Wirbeltiere nämlich nur über einen schon bei der Geburt angelegten und daher begrenzten Vorrat an Eizellen verfügen, werden die Spermien der Männchen bei Bedarf ständig neu produziert. Wasserfrösche heften ihre Eier gerne an Wasserpflanzen, während Grasfrösche ihre Eier in Ballen lose herumliegen lassen. Und weil die Erzeugung der winzigen Samenzellen viel weniger Aufwand macht als die der vergleichsweise riesigen Eizellen, müssen die Männchen auch nicht mit ihnen haushalten, sondern können es sich leisten, weitgehend wahllos zu kopulieren. Wir alle sind in Froschgestalt aus dem Wasser ans feste, trockene Land gekommen, der Mensch stammt vom Frosch ab. Wissenschafts-Portal MDR WISSEN — Wissenschaft und Forschung aus Mitteldeutschland und der Welt MDR WISSEN — Wissenschaft und Forschung aus Mitteldeutschland und der Welt. Wehe, wenn es dämmert — Parasit verwandelt Ameisen in willenlose Zombies.
Im Frühling gehts bei Fröschen und Kröten nur um das Eine
Die Amphibien haben nämlich eine ganze Reihe an Abwehrmuster entwickelt, die sie vor einem ungewollten Sexualkontakt mit dem ein oder anderen. Das Froschweibchen sucht sich. Frösche haben in dem eigentlichen Sinn keinen Sex, demnach haben männliche Frösche auch keinen Penis *grins*. Die Weibchen haben gegen dieses übergriffige Verhalten eine interessante Strategie. Männliche Grasfrösche gehen bei der Paarung aggressiv vor.Bislang nahmen Forschende an, dass sich die Weibchen in diesen penetranten Laichgesellschaften nicht zur Wehr setzen können. Videos Quiz Berufscheck Kurz und mündig Reports Britta probiert's. Krokodile verenden qualvoll an riesigen Giftkröten. Das würde bedeuten, dass die Qualität eines Partners stark von seiner körperlichen Verfassung zu Beginn der Paarungszeit abhängt. Ressort: kmpkt Was für ein Zufall. Die Kaulquappen scheinen den Laich zu fressen. Ein überlebenswichtiger Trieb ist neben der Nahrungsaufnahme wohl der Fortpflanzungstrieb. Eigentlich geht man davon aus, dass Tiere ihren Instinkten und Trieben folgen. So ein Huckepack-Ritt kann einige Stunden bis mehrere Tage dauern. Und die weiblichen Frösche haben noch mehr Vermeidungstaktiken auf Lager. Würde aus jedem der mehreren Tausend Eier einer Kreuzkröte eine Kaulquappe schlüpfen, aufwachsen, sich paaren und vermehren, so wäre nach drei Jahren Berlin gleich doppelt mit einem warzigen, unkenden Krötenteppich bedeckt. Es gibt kein Lebewesen auf der Erde, das immer noch dabei ist, das darwinsche Gesetz der Evolution durch das Prinzip von Trial and Error derart grandios überzuerfüllen, wie der Frosch. BELIEBT mehr anzeigen. Wir alle sind in Froschgestalt aus dem Wasser ans feste, trockene Land gekommen, der Mensch stammt vom Frosch ab. Wie Hettyey und Hoi herausfanden, sind Männchen zwar bereit, sich ritterlich zu verhalten — nur sind sie nicht allzu erfolgreich darin. Und die Befruchtungsrate, um die es ja letzten Endes geht, nimmt zwischen zweiter und dritter Paarung deutlich ab. Stattdessen wenden die Weibchen einen Trick an: Wenn sie den falschen Mann auf dem Rücken tragen, verzögern sie die Eiablage. Unken, Wasserfrösche, Laubfrösche und Kreuzkröten sind Spätlaicher und beginnen ihr Geschäft erst Ende April bis Mai. Eine wichtige Frage dabei ist, ob Weibchen überhaupt Paarungen mit unerwünschten Männchen vermeiden können. Nach dem Laichen verlassen die Weibchen sehr bald das Gewässer, die Männchen jedoch können sich danach noch mit anderen Krötendamen verpaaren. Was also tun? Noch dazu können sie sich nicht jedes Jahr fortpflanzen. Dabei können sie auch noch unterscheiden — zwischen den Vibrationen einer Schlange beispielsweise oder einem Regenguss. Tricksende Weibchen Die Froschfrauen haben keine Chance, sie einfach wieder abzuschütteln. Da Grasfrösche zu den explosiv ablaichenden Arten gehören — also nur über eine sehr kurze Fortpflanzungszeit von weniger als zwei Wochen verfügen —, geben die Männchen in diesem Zeitraum alles, um den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Sie sind nicht wählerisch und erwischen bei dem Akt auch schon einmal versehentlich ein anderes Männchen. Gleichzeitig konnten die Wissenschaftler nach der zweiten Paarung ein deutliches Nachlassen des sexuellen Interesses bei Männchen bemerken, die von Anfang an nicht besonders fit waren. Bei einem Stand von weit über Arten bleibt kaum mehr als ein kurzer Blick auf Farbe und Form, dazu eine kleine Notiz im Bestimmungsschlüssel — und schon klappen die Zoologen ihre Registratur entnervt wieder zu. Manchmal wollen mehrere Grasfroschmännchen gleichzeitig ein Weibchen begatten. Ressort: Wissenschaft Artenvielfalt. Die Analyse des Fossils ermöglicht neue Schlüsse auf die Evolution der Froschlurche. Kuriose Überlebensstrategie: Frosch produziert Frostschutzmittel.