Mitte der 80er-Jahre war die Aidskrise auch in Deutschland angekommen und Bayern — namentlich Peter Gauweiler — reagierte darauf mit klaren Worten und radikalen Vorschlägen. Fast 30 Jahre sind seitdem vergangen. Gauweiler ist auch heute wieder in den Schlagzeilen, diesmal jedoch durch seine millionenschweren Nebenverdienste als Bundestagsabgeordneter. Mit dieser für Schwule, Drogengebraucher und Prostituierte düsteren und politisch prekären Zeit hat sich nun Philipp Gufler auseinandergesetzt. Und wundert sich über das mangelnde Geschichtsbewusstsein nicht nur seiner eigenen Generation. Aus Archivstücken des forum homosexualität münchen e. Es ist eine Zeitreise frei von Furor, Wut und Häme, und in dieser Form wohl nur denkbar durch die nüchtern-distanzierte Warte eines unbeteiligten Nachgeborenen. Gufler hat zudem TV-Ausschnitte mit den zentralen, auch heute immer noch verstörenden Statements von Zehetmair und Gauweiler einmontiert, wie auch Interviews mit Zeitzeugen. Guido Vael, Urgestein der Münchner AIDS-Hilfe und der Schwulenbewegung, erzählt nicht nur lebendig von der in jenen Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler herrschenden Ausnahmesituation, sondern analysiert auch Gauweilers perfide Taktik, mit der er die schwule Subkultur zu eliminieren gedachte. Hans Jäger wiederum, Gründer der Immunambulanz im Schwabinger Krankenhaus, schildert eindringlich, wie seine offene Kritik an Gauweilers Aidspolitik mit einem arglistigen Komplott gerächt wurde. Zum einen sind das Fotos und Textcollagen, in denen er sich mit Hubert Fichte und August von Platen auseinandersetzt. Mit seinen Stoffsiebdrucken erinnert Gufler an vier schwule Kulturschaffende aus Deutschland. Neben dem Kunstkritiker und Kurator Wolfgang Max Faust würdigt er so den verstorbenen Münchner Autoren Gustl Angstmann und verwendet Auszüge aus dessen Tagebuch zu seiner HIV-Infektion. Als geschwärzte Textzeilen wie auch als Leerstellen lässt sich das Muster auf dem Quilt für Hubert Fichte interpretieren: Seine Aids-Erkrankung hatte der Hamburger Schriftsteller und Ethnograf bis zu Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler Tod ignoriert. August, 19 Uhr: ein Gespräch zwischen dem Künstler und der Kunsttheoretikerin Kerstin Stakemeier. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Für unseren Newsletter anmelden. Du möchtest immer die aktuellsten Informationen der Deutschen Aidshilfe erhalten? Die nüchtern-distanzierte Warte eines Nachgeborenen Guido Vael, Urgestein der Münchner AIDS-Hilfe und der Schwulenbewegung, erzählt nicht nur lebendig von der in jenen Jahren herrschenden Ausnahmesituation, sondern analysiert auch Gauweilers perfide Taktik, mit der er die schwule Subkultur zu eliminieren gedachte. Videoinstallation, Fotos, Textcollagen, Quilts Mit seinen Stoffsiebdrucken erinnert Gufler an vier schwule Kulturschaffende aus Deutschland. Bis 3. August, 19 Uhr: ein Gespräch zwischen dem Künstler und der Kunsttheoretikerin Kerstin Stakemeier Finissage am 3. Diesen Beitrag teilen. Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Weitere Beiträge zu diesem Thema. Interview 1. August Zum Beitrag. Wir trauern Dezember Am Dezember ist Ute Krackow, die Geschäftsführerin der Aidshilfe Schleswig-Holstein, völlig überraschend im Alter von 61 Jahren verstorben. Wir erinnern mit einem Gedenkbuch an sie. Deutsche Aidshilfe auf Facebook fb. Landtagswahlen In Wirklichkeit aber verfolgt sie einen zutiefst unsozialen Kurs.
Aids-Hysterie in den Achtzigern - "Kondome statt Pogrome"
Aids-Hysterie in den Achtzigern - "Kondome statt Pogrome" - DER SPIEGEL Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar. Die unterschiedliche Umgangsweise bundesdeutscher Großstädte mit Prostitution im Zeichen von AIDS. Das Leid wird ausgeblendet. „Die schwule Infrastruktur zerschlagen“ | sexkontakte-fick-treffen.onlineDas bayerische Gesundheitsministerium unterstützt uns ebenfalls. Wirte sollten sich auf "Schweinereien beschränken", die "mit Messer und Gabel zu bewältigen sind". Redaktionellen Fehler melden Technisches Problem melden. Die Wiedergabe wurde unterbrochen. Wie konnte der CSU-Politiker Peter Gauweiler damals zu einem solch politischen Schreckgespenst werden?
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Seit erinnert die AIDS-Säule an die. Gauweiler (CSU) scharf gegen Aidskranke vor mit Zwangstests für Prostituierte, Drogenabhängige und angehende Beamte. Das Leid wird ausgeblendet. Die unterschiedliche Umgangsweise bundesdeutscher Großstädte mit Prostitution im Zeichen von AIDS. Es ging primär um Drogengebraucher und Prostituierte beiderlei Geschlechts. Vier Jahrzehnte Aids: 8 Dokumentarfilme zu HIV/Aids. Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar.Man hat erkannt, dass es wichtig ist, auf die Zielgruppen zuzugehen, wenn man Aids bekämpfen will. Fair Play: Um Vorurteilen und Hysterie entgegenzuwirken und die Bevölkerung über einen wirksamen Schutz gegen HIV aufzuklären, begann die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit verschiedenen Präventionskampagnen. Technisch notwendig Damit unsere Webseite optimal funktioniert, verwenden wir für einige unserer Anwendungen Cookies. Redaktionellen Fehler melden Technisches Problem melden. Gauweiler wurde die Zuständigkeit für Gesundheit und Polizeiwesen entzogen, ihm unterstand fortan nur mehr die Bauverwaltung. In Wirklichkeit aber verfolgt sie einen zutiefst unsozialen Kurs. Die rote Schleife ist inzwischen weltweit als Symbol der Solidarität mit den HIV-Infizierten etabliert. Gufler hat zudem TV-Ausschnitte mit den zentralen, auch heute immer noch verstörenden Statements von Zehetmair und Gauweiler einmontiert, wie auch Interviews mit Zeitzeugen. Für unseren Newsletter anmelden. Veröffentlicht am Deutsche Aidshilfe auf Facebook fb. Sie haben irgendwann bemerkt, dass die Linie der damaligen Gesundheitsministerin Rita Süssmuth — Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung — erfolgreicher ist. Dazu gehören auch lustige Plakate, auf denen für Kondome geworben wird. Umfassende Beratungsgespräche hätten stattgefunden. Das leiste der Unzucht Vorschub, so die Argumentation. Für eine Aids-Erkrankung war man persönlich verantwortlich, für einen Herzinfarkt nicht. August Du möchtest immer die aktuellsten Informationen der Deutschen Aidshilfe erhalten? Für die einen gilt die Prostitution als epidemiologische Schlüsselstelle für die Ausbreitung der Seuche, für die anderen sind Prostituierte weder Risikogruppe noch Ausbreitungsherd und von AIDS nicht mehr betroffen als jede andere Berufsgruppe. Unter dem Deckmantel der Aids-Bekämpfung wollten die beiden damals die schwule Infrastruktur Münchens zerschlagen. Wer käme dann noch zum Test? Wir standen mit dem Gesundheitsamt in gutem Austausch und versuchten gemeinsam, die schlimmsten Auswirkungen des Gauweiler-Katalogs zu vermeiden. Auch wer Beamter werden oder als Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis haben wollte, brauchte einen negativen Befund. Aus Archivstücken des forum homosexualität münchen e. Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen. Oder gibt es ein technisches Problem? Hollunder sieht in den Prostituierten nicht die Hauptverbreiter, sondern die Hauptgefährdeten der Seuche. Gauweiler hatte Angst, mit Praktiken der Nazis, mit der Erinnerung an Konzentrationslager in Verbindung gebracht zu werden. Jahrelang hat die CSU im Stadtrat beantragt, uns die Zuschüsse zu streichen. Diesen Beitrag teilen. Das war auch bei anderen Razzien so, in Bars, Saunen, Sex-Treffs in Parks. Zum Beitrag. Foto: ullstein bild. Onanierpartys statt Sex kamen in Mode. Der Ansatz bestand darin, dass möglichst alle betroffenen Gruppen mit eigenen Materialen angesprochen werden, um sie bestmöglich präventiv zu erreichen. Impressum Datenschutz.